🇩🇪 In den 1920er Jahren war Leipzig ein bedeutendes Zentrum für Psychologie und Pädagogik. Zu dieser Zeit waren namhafte Psychologen wie Wundt, Stern und Jung in Leipzig tätig.
In dieser Zeit wurden Diskussionen über die Verbindung zwischen Psychologie und Naturrecht geführt, wenngleich die explizite Verbindung nicht deutlich ausgeprägt war.
🇩🇪 Es gab aber Überlegungen, wie natürliche Prinzipien in der Kindererziehung angewendet werden können, ohne jedoch eine klare direkte Verknüpfung zum Naturrecht als Grundlage für die Erziehungs-Psychologie herzustellen.
Wilhelm Wundt (1832-1920),
der Begründer der experimentellen Psychologie und Gründer des gleichnamigen ersten Instituts in Leipzig, legte einen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Wahrnehmung und Denken im Kindesalter und seine Arbeit trug zur Etablierung der Psychologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin bei.
Ludwig Wilhelm Stern (1871-1938),
bekannt für seine Arbeiten in der differentiellen Psychologie und Intelligenzforschung, betonte die Bedeutung individueller Unterschiede in der Entwicklung und er argumentierte, daß pädagogische Ansätze an die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten eines jeden Kindes angepaßt werden sollten.
Carl Gustav Jung (1875-1961),
Mitbegründer der analytischen Psychologie, er prägte die Diskussionen um die Psyche und ihre Entwicklung und seine Arbeit betonte die individuelle psychische Struktur und legte nahe, daß Erziehung und Entwicklung in Verbindung mit der individuellen Natur eines Kindes betrachtet werden sollten.
Es gab aber auch andere Bereiche der Psychologiegeschichte, in denen Aspekte des Naturrechts auftauchten und Diskussionen über moralische Prinzipien und die menschliche Natur sowie die Wahrnehmung von Gerechtigkeit und Recht haben Elemente des Naturrechts berücksichtigt wurden.
Quintessenz:
Was damals als wertvoll und präsent in der Kindererziehung galt und heute kaum noch präsent ist, war die Betonung der Individualität und die Anpassung pädagogischer Ansätze an die spezifischen Bedürfnisse jedes Kind/es. Psychologen wie Wundt, Stern, Jung und weitere, legten großen Wert auf die echte Vielfalt individueller Unterschiede und die einzigartigen Fähigkeiten jedes Kindes.
In der Kindererziehung heute tendiert der Fokus dazu, allgemeine pädagogische Modelle auf alle Kinder anzuwenden, was dazu führt, daß die persönlichen Bedürfnisse und Stärken einzelner Kinder nicht ausreichend – bis gar nicht mehr – berücksichtigt werden.
Die Anerkennung der Vielfalt und der Einmaligkeit, wie es in den Ansätzen der Psychologen um 1920 vorhanden war, muß wieder ein wertvolles Element werden, das in der modernen Kinder- und Schulerziehung mehr Beachtung finden sollte, denn es ist wichtig, die Fähigkeiten und Bedürfnisse jedes Kindes zu erkennen und pädagogische Ansätze anzupassen, um so eine umfängliche Unterstützung in der Kindesentwicklung zu gewährleisten.
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